Von der heimischen Werkstatt in Rheine zur führenden Maschinenbauanstalt in Berlin. Ausstellung zu Leben und Werk F.A. Egells anlässlich des Baus der ersten Dampfmaschine im Münsterland im Kloster Gravenhorst 1817 Vom 11. November bis zum 17. Dezember 2017 im Textilmuseum Rheine
Die westfälische Stadt Rheine hat einen bedeutenden Industriepionier und Techniker hervorgebracht: Franz Anton Egells (1788-1854). Von der preußischen Provinzialregierung in Münster als technisch begabt erkannt, von der preußischen Gewerbeförderung gefördert und auf Reisen nach England und Frankreich geschickt, begründete er 1821 eine erste private Maschinenbauanstalt und gilt heute als der Begründer des Berliner Maschinenbaus, mit zahlreichen bedeutsamen Schülern: Borsig, Wöhlert, Hoppe etc. Die Stadt Rheine profitierte nicht unerheblich von der Ausbildung dreier Bürgersöhne bei Egells zu tüchtigen Ingenieuren und Maschinenbauern, die hier mit eigenen Maschinenbauanstalten das industriell-wirtschaftlich zweite Standbein der Textilstadt Rheine begründeten.
Eine wichtige Wegmarke auf Egels Berufs- und Lebensweg ist 1817 der Bau der ersten Dampfmaschine aus eigener Kraft und Herstellung, hier in Westfalen, im nahegelegenen
Kloster Gravenhorst.
Dieses 200jährige Jubiläum ist nun der Anlass des Textilmuseums Rheine, Egells eine Überblicksausstellung zu Leben und Werk zu widmen.
Neben seiner frühen Tätigkeit in der Region und seine anschließende Förderung durch den preußischen Staat, soll nun dieser Ausstellung augenfällig darstellt werden, was denn der Egells in Berlin so eigentlich gemacht hat, d.h. es soll insbesondere die vielfältige Produktpalette von Egells aufgezeigt werden, die für den frühen Maschinenbau so typisch war. Diese Ausstellung zeichnet zunächst den Werde- und Ausbildungsgang nach, den Egells im Rahmen der preußischen Gewerbeförderung erfahren hat.
Der zweite Teil zeigt im Überblick, was Egells in seiner Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in Berlin gefertigt und hergestellt hat, in erster Linie natürlich Dampfmaschinen, die er zur Patentreife brachte,
die berühmten Förderpumpen für die Fontänen in den Parks von Potsdam, kunstvolle Treppenanlagen, Schiffsantriebe, Förderanlagen und Pumpwerke für den Bergbau und vieles mehr.
Der letzte Teil widmet sich seinen zahlreichen bedeutsamen Schülern, die unmittelbar aus seiner berühmten Maschinenbauanstalt hervorgegangen sind und dann überall in Preußen ihrerseits Maschinenbauanstalten begründeten. Damit schließt sich der Kreis, die aus Rheine stammenden Schüler Elmering, Beckmann und Windhoff kehren zurück und nehmen hier in Rheine ebenfalls den Maschinenbau auf.
Die Ausstellung beinhaltet Original- und faksimilierte Dokumente, Pläne und Modelle von seinen technischen Entwicklungen, Ansichten von seinen Werken in Berlin und Schlesien und vielerlei Einsichten in die frühindustrielle Produktionsweise im „Feuerland" vor den Toren Berlins, dem ersten Zentrum des Maschinenbaus in Deutschland.
Zur Ausstellung erscheint unter demselben Titel Franz Anton Egells ... eine umfängliche Begleitbroschüre zum Preis von 14,90 €, die in der Ausstellung und im Buchhandel erhältlich ist (ISBN: 978-3-946537-83-0)
Eröffnung am 11.11.2017, um 16.30 Uhr, Die Ausstellung ist vom 12.Nov. – 17. Dez. 2017 geöffnet, jeweils mittwochs und samstags von 15-17 und sonntags von 11-17 Uhr, Führungen (ab 10 Pers.) können gesondert gebucht werden (Tel. 05971-10018). Textilmuseum Rheine, Humboldtplatz 4, 48429 Rheine
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